Jahresbilanz 2024 Citigo, PV, Speicher und dynamische Strompreise – Teil 2

Nachdem wir in Teil 1 die Rahmenbedingungen abgesteckt haben kommt hier nun die versprochene Zahlenschlacht. Es ist viel geworden, aber ich wollte es weitestgehend vollständig machen.

Bei allen Zahlen die nicht unmittelbar vom Stromzähler kommen ist immer dabei zu sagen das es zu Messtolleranzen kommen kann bzw. Abweichungen. So ist der Zähler in der Wallbox oder im Hauskraftwerk nicht Geeicht. Auf Kostenseite sind die Zahlen aber wieder Korrekt. Teilweise wurde gerundet um die Lesbarkeit zu verbessern. Die Diagramme haben leider ein paar Lücken. Diese betreffen aber nicht das Gesamtergebnis.

PV Zahlen

2024 hat die Hauptanlage (12,7kWp) 6.370kWh Strom erzeugt.
Die Erweiterung (7,3kWp) nochmal 4.152kWh.
Das macht eine Erzeugung von 10.522kWh aus den 20kWp PV Modulen.
Ins Stromnetz sind davon 4.657kWh eingespeist worden. Macht 5865kWh Eigenverbrauch. Unten kann man den Leistungsverlauf über das Jahr verteilt sehen:

Strombezug

Eingekauft wurden 3049kWh. Das hat mit allen Gebühren 1005€ gekostet.
Legt man die Kosten dann auf die kWh um kommt man auf 0,3296€/kWh incl. aller Gebühren.
Unser alter Ökostromanbieter hatte zum Jahresanfang 2024 0,3290€ die kWh aufgerufen dazu kamen monatliche Grundgebühren von 11,90€. 0,3290€/kWh x 3049kWh + (12 Monate x 11,90€) ergeben 1145,92€. Wären dann 0,3758€/kWh incl. Gebühren.
Somit ergeben sich 140,92€ Ersparnis durch den Dynamischen Stromtarif.
Diese Annahme geht aber auch davon aus das es keine Änderungen am Preis in 2024 gegeben hätte. Sich ändernde Netzentgelte und Abgaben von Anfang 2024 sind im dynamischen Preis bereits eingerechnet.
Aktuell wäre der Tarif beim alten Anbieter bei 0,3390€/kWh und 13,90€ monatliche Grundgebühr. Nach selber Berechnung wären wir dann bereits bei Gesamtkosten von 1200,41€ und somit 195,41€ über den aktuellen Kosten. Das wären dann schon 0,3937€/kWh incl. alle Gebühren.
Ich weiß das die Einberechnung der Gebühren je nach Verbrach natürlich zu anderen Werten führen würde. Meine Betrachtungsweise bezieht sich aber auf die im konkreten Beispiel bezogenen 3049kWh.

In der Vergleichstabelle werden die Kostenelemente nochmal gegenübergestellt.

Das Elektroauto

Unser Citigo hat 2024 17.458km abgespult und dabei 2.774kWh nach meinen Aufzeichnungen geladen. Insgesamt wurden dafür ca. 775€ bezahlt.
Davon ca. 2619kWh an der heimischen Wallbox. Macht 155kWh extern geladen.
Die Berechnung erfolgt über das Smarthome System in Echtzeit mit den jeweils aktuelle Stundenpreisen incl. kWh bezogener Gebühren. Nicht aber mit Tages und Monatsgebühren wie ich Sie in Teil 1 aufgezeigt habe. Dies würde eine nachträgliche Berechnung nach Tagesablauf oder gar nach Monatsablauf bedeuten.
Dies wäre aber auch bei einem fixen Tarif nicht anders. Für 144kWh externe Ladungen konnte ich auch noch den Betrag von ca. 71€ nachvollziehen. Somit sind daheim theoretisch ca. 704€ für die Daheim abgenommenen Kilowattstunden angefallen.
Der Vollständigkeit sei gesagt das die 2619kWh an der Wallbox verladen wurden aber ggf. 10-20kWh garnicht in den Citigo sondern in Fahrzeuge von Freunden geladen wurden, die zu Besuch waren und ein bisschen Sonne getankt haben. Auch könnte ein Externer Ladevorgang fehlen den ich jetzt nicht mehr ausfindig machen kann oder der nicht abgerechnet wurde.
Auch sind die PV-Überschuss Ladevorgänge im Spritmonitor immer mit dem Stundenpreis an der Strombörse berechnet. Diese Ladungen erfolgen dann ja nach lokaler Verfügbarkeit von Überschussstrom, nicht aber nach dem besten Preis der ja für ganz Deutschland gilt. Somit haben aber alle Ladevorgänge eine einheitliche Datenbasis.

Anbietergeladen an der Wallbox kWhPreis je kWhKosten für das Daheimladen ca.
Tibber dynamischer Tarif2619Dynamisch siehe Spritmonitor
Ø 0,269€
704€
Ökostrom 202426190,329€861€
Ökostrom 202526190,339€887€

Gemäß Spritmonitor kommt der Citigo auf Fahrtkosten von 4,44€ auf 100km. Und hier ist das wahre Potenzial des Dynamischen Stromtarifs zu erahnen.

Verbrauch, Autarkie, Statistik

65,91% des Stromverbrauchs konnten durch die PV Anlage abgedeckt werden.
8899kWh sind nach Abzug der Einspeisung und addieren des Bezugs 2024 Verbraucht worden.
Über den Hausspeicher sind dabei 3018kWh abgegeben worden. Was ca. 1/3 des Gesamtverbrauchs ausmacht der ansonsten eingespeist worden wäre.
Vorausgesetzt meine Berechnungen stimmen werden wir eine Einspeisevergütung von 390€ für den gelieferten Strom erhalten. Das sind in etwa 0,0837€ je kWh die sich aber aufgrund der unterschiedlichen Errichtungszeitpunkte auf 5 verschiedene Tarife ergeben. Ich versuche jedes Jahr meine eigenen Formeln mit der Abrechnung zu verbessern.
Am Ende ergeben sich Gesamtkosten von 615€ in 2024 für Elektrizität.

BeschreibungJahrØ TagKosten/Ertrag
PV Erzeugung10522kWh28,83kWh
Netzbezug3049kWh8,31kWh1005,00€
Einspeisung4657kWh12,76kWh-390,00€
Wallbox2619kWh7,18kWh
Hausverbrauch mit Wallbox8899kWh24,38kWh
Hausverbrauch ohne Wallbox6280kWh17,21kWh
Batterie geladen3045kWh8,34kWh
Batterie entladen3018kWh8,27kWh
Summe615,00€
Nerdtabelle mit allen Zahlen aus 2024 für Verbrauch, Einspeisung und Kosten.

Und nun ein Gedankenspiel um den Mehrwert der PV Anlage herauszustellen. Nehmen wir an die PV Anlage wäre nicht vorhanden. Es gibt keinen Speicher und die Verbrauchten 8899kWh müssten aus dem Netz gezogen werden. Dann lägen die Kosten für den Strombezug wie in folgender Tabelle aufgezeigt bei über 3000€. Also über 2450€ mehr jedes Jahr. Natürlich könnte man einen günstigeren Anbieter finden, aber die Größenordnung bleibt enorm. Mit dieser Jährlichen Ersparnis ist verdammt viel machbar.
Einen Vergleich mit dem Dynamischen Tarif habe ich hier jetzt nicht versucht aufzunehmen, weil ich hier keine Zahlen liefern kann. Da sich der Gebührenanteil bei der Menge entsprechend pro kWh verringern würde, aber auch der Bezug in ungünstigen Zeiten steigt. Daher sehe ich mich außer Stande belastbare Zahlen für einen Vergleich nutzen zu können.

AnbieterVerbrauch kWhkWh PreisGebühren JahrKostenDifferenz
Ökostrom 202488990,329€/kWh
2927,77€
12x 11,90€
142,80€
3070,57€2455,57€
Ökostrom 202588990,339€/kWh
3016,76€
12x 13,90€
166,80€
3183,56€2568,56€
Aufstellung der Kosten bei fixen Tarifen ohne PV

Akku

Da Akkus ja im Verruf stehen schnell Kaputt zu gehen kann ich auch hier einen Wert liefern. Neben den 10 Jahren Garantie auf dem Akku hat dieser auch noch einen SOH (State of Health) von 94%. In den 4 Jahren die der Akku verbaut sind, hat er also 6% an Kapazität verloren. Wenn man der Wissenschaft glauben darf, und ich tue das, sind die Verluste in den ersten Jahren höher als in den Späteren. Das schlimmste ist also wohl schon überstanden.

Was zu beachten ist?

Dynamischer Strompreis heißt das man seine Lasten schieben können sollte. Also große Verbraucher im Haushalt dann zu verwenden wenn der Strom möglichst günstig ist.
Größter Verbraucher ist in unserem Fall an erster Stelle das E-Auto (siehe Oben). Dann kommen Spülmaschine und Waschmaschine welche man noch ganz gut Zeitlich steuern kann. Den Rest macht dann PV und ggf. der Speicher. Lade- und Entladeverluste sollte man natürlich in diesem Fall berücksichtigen.

Was in 2025 noch besser werden soll ist die Erfassung von Verbrauchern. So wird dem Heizstab noch eine Leistungsmessung incl. Zählung hinzugefügt um 2025 ausrechnen zu können wie viel Sonnenstrom noch in Warmwasser verwandelt wurde. Aktuell sehe ich die Leistung, nicht aber den Verbrauch in kWh.

Zum Thema Amortisation werde ich jetzt keine Zahlen jonglieren. Dazu kann sich jeder anhand der Vorherigen Abschnitte seine eigene Meinung bilden. Auch sind die Preise in den letzten 4 Jahren massiv gefallen und die Leistung nochmal spürbar gestiegen.
Sind z.B. auf dem Haus noch 375W Module verbaut waren es auf der Garage 2 Jahre später schon 410W und noch ein Jahr später 440W auf dem Anbau.
Und die Leistungssteigerung ging auch noch mit einem regelrechten Preissturz einher. Auch haben sich für Privatanwender die steuerlichen Bedingungen verbessert. PV Komponenten und Dienstleistungen werden aktuell mit 0% Steuern belegt und eine komplizierte Abrechnung von Einspeisung oder Eigenverbrauch mit dem Finanzamt ist mit der scheidenden Regierung auch abgeschafft worden. Hier ist es spannend zu sehen wie das Thema weitergeht.

Fazit

Ich bin mit den Zahlen zufrieden, wenn auch der Hausverbrauch relativ hoch ist. Auch hier wird sich noch zeigen welchen Anteil hier ggf. der Heizstab hat.

Das Experiment dynamische Strompreise werden wir 2025 fortsetzten. Für uns hat sich der Alltag dadurch nicht wirklich geändert. Das Laden des Autos erfolgt in den trüben Monaten weitestgehend automatisch und man schaut halt vor dem einschalten der Spülmaschine in der App nach, auf wann man den Timer setzt.
Und die Waschmaschine wird dank Homeoffice eben in den günstigen Stunden angeschmissen wenn man daheim ist und in der Pause ausgeräumt.

Ja und unser Tweety macht weiterhin Fahrspaß und spart dabei viel Geld im Betrieb. Schade das so ein Auto aktuell bei unseren Autobauern nicht mehr im Programm ist. Hergeben werde ich den kleinen Flitzer so schnell nicht mehr.

Danke fürs reinschauen und das ihr es bis hier unten geschafft habt. Bei Fragen und Anregungen nutzt gerne die Kommentare. Das Thema ist leider sehr Komplex und ich will nicht ausschließen das ich irgendwo einen Denkfehler gemacht habe.

euer Philipp

Zusammenfassung Citigo, PV, Speicher und dynamische Strompreise – Teil 1

Heute gibt es mal einen etwas anderen Beitrag. Ich mach gerade meine Jahresbilanz für unseren Stromverbrauch, die Erzeugung und unseren kleinen Stromer. Teil 1 befasst sich zunächst nur mit der Ausgangslage. Teil 2 wird dann konkrete Zahlen aufnehmen.

Teil der 20kW PV Anlage, Solarthermieanlage sowie der Citigo e-iV nebst seiner Ladestation

Vorwort

Ja das kann nicht jeder so machen. Sei es bei Mietern oder die finanziellen Möglichkeiten sind nicht gegeben. Andererseits gibt es ja auch viele die mit Amortisation argumentieren aber kein Problem damit haben das ihr Auto beim verlassen des Autohauses 15% oder mehr im Wert verliert oder in einer Nacht hunderte wenn nicht gleich tausende Euro binnen weniger Stunden zu Verbrennen. Es ist also eher eine Frage der Prioritäten und weniger der Wirtschaftlichkeit. Und geringe laufende Kosten können an anderer Stelle auch ein sehr beruhigendes Gefühl verursachen. Am Ende muss die Entscheidung ob man das alles machen will oder nicht jeder für sich selbst treffen. Ich möchte nur meine Erfahrungen mal an dieser Stelle teilen. Ist das nicht dein Thema, danke fürs vorbeischauen und einen schönen Tag noch.

Die Folgenden Fakten werde ich für die Nächsten Jahre nur noch hierher verlinken deswegen einmal etwas Ausführlicher:

Ausgangslage

Unser Haus aus dem Jahre 1900 hat eine 20kW PV Anlage bestehend aus 12,7kW auf dem Hausdach (Installation 2020) und 7,3kW Erweiterung (Aufbau 2023 & 24) verteilt auf mehrere Flachdächer. Das ganze arbeitet in Kombination mit einem Hauskraftwerk S10 von E3DC mit 19,5kWh Speicherkapazität. Geheizt wird Pellets unterstützt durch Solarthermie, Klimaanalagen und seit Mitte des Jahres durch einen Heizstab (MYPV AC ELWA2) mit Überschussregelung. Was für die folgenden Werte wichtig ist zu wissen ist die ungünstige Lage in einem Tal und hohen Bäumen in unmittelbarer Nähe. Das führt zu Verschattung und einer etwas anderen Jahres und Tageskurve als bei Ideal gelegenen Anlagen. Das war uns bei der Planung bewusst und es wurden technische Maßnahmen getroffen (PV Optimierer). Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Ein weiterer Zubau ist nicht ausgeschlossen.

E3DC S10 Hauskraftwerk mit 19,5kWh Speicher
2 PV Module Senkrecht Richtung Osten an der Fassade

Elektromobilität

Als Elektromobil kommt aktuell der Škoda Citigo E-iV mit 32kWh nutzbarer Akkukapazität zum Einsatz mit einer durchschnittlichen Wochenlaufleistung von 335km also ca. 17.500km im Jahr. Das Laden erfolgt von Mitte März bis Anfang Oktober größtenteils aus der Sonne, bzw. durch umladen der gespeicherten Sonne des Hausspeichers ins Auto. Die Steuerung übernimmt hierbei die Smarthomesoftware welche ich mit Regeln für das Laden programmiert habe. Beim Spritmonitor lassen sich alle Daten rund um Verbrauch und Laden einsehen. Neben dem Citigo existiert auch noch der Octavia RS der für winterliche Langstrecken und im Falle das beide Autos benötigt werden gefahren wird. Urlaubsfahrten erfolgten aber zuletzt oft mit dem Citigo. So ging es 2021 bis nach Dänemark, 2022 nach Berlin und 2024 nach Hamburg. Bei der verbauten Technik muss man aber zugeben, das man das auch wollen muss.

Energieversorger

Als Energielieferant haben wir bei uns seit dem 01.01.2024 Tibber gewählt. Also dynamische stündlich wechselnde Strompreise. Ein Experiment welches wir auch 2025 fortsetzten werden. Das Laden des Autos in den Sonnenarmen Monaten kann in der Nacht in den günstigsten Stunden erfolgen und Preisspitzen lassen sich im Winter durch vorheriges Laden des Heimspeichers ausgleichen. Zumindest das Laden des Autos ist hierbei schon hoch automatisiert. Einfach anschließen und am nächsten Morgen ist er wieder auf 80% aufgeladen und das zum günstigsten Preis. Mit 16,55€ Grund-, Messstellen- und Netznutzungsgebühr muss man natürlich ausrechnen ob einem so ein Tarif etwas bringen kann. Die Fixkosten sowie die kWh Preise können je nach Bezugsort abweichen. Hier sind wir auch in einer sehr teuren Ecke wie ich im Vergleich zu Freunden feststellen musste. Hat man verschiebbare Lasten kann es sich lohnen. Eine Pauschalempfehlung kann man aber nicht einfach so ausgeben. Tibber war für uns die erste Wahl weil hier mittels Lesekopf (rechts im Bild) die Daten an den Anbieter gemeldet werden, ohne das ein Zählertausch vorher notwendig wurde.

Damit sollten die Rahmenbedingung geklärt sein und im nächsten Beitrag kommen dann die Zahlen auf den Tisch, versprochen. Habt Ihr Fragen? Hab ich was wichtiges vergessen?

Lieben Gruß euer Philipp

Weiter geht es dann hier mit Teil 2.

Teil 2 Der Urlaub: Langstrecke mit dem E-Auto…

oder wie wir mit dem Elektroauto Citigo e-iV in den Urlaub gefahren sind.

Der Citigo hat es bis nach LEGOLAND geschafft

Ich wollte den 2. Teil erst fertig schreiben wenn ich auch die tatsächliche Abrechnung für alle Ladevorgänge vorliegen hab. Die Letzte ist dann gestern endlich gekommen, und soviel sei verraten; es gab keine bösen Überraschungen.

Die Vorbereitung

Im 1. Teil hatte ich von dem Tagesauflug erzählt der als Testfahrt diente. Wenn ihr diesen noch nicht gelesen habt könnt ihr das hier nachholen.

Nach der Testfahrt haben wir entschlossen uns die Fahrt an die Ostsee mit dem Citigo e-iV zu trauen und den Octavia zu Hause zu lassen.

Die erste Überraschung war dabei bereits das Beladen mit dem Gepäck. Für Ausflüge von einer Woche haben wir meist eine Reisetasche und einen kleinen Trolly dabei, hinzu kommen. ein paar Kleinigkeiten und eine Tasche mit Zeitungen, Ladegeräten und so Kleinkram.
Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt einen Teil des Gepäcks auf die Rückbank zu schmeißen aber es hat alles in den Kofferraum gepasst.

Via Timer hatte ich dem Auto gesagt das es pünktlich zur Abfahrt auf 100% aufladen soll und dann ging es auch schon los auf einen Sonntag also weitestgehend LKW frei. Den Charger vom Foto haben wir übrigens nicht gebraucht. Er begleitete uns nur als zusätzlicher Ballast 😉

Die Fahrt

Nach den Erfahrungen vom Montag haben wir uns entschlossen die 527km nach Eckernförde gemütlich zu fahren. Das Navi hat uns hierfür auch über Hannover geschickt weil auf dem Abschnitt nach Bremen irgendwie immer Stau war. Auf dem Hinweg haben wir 2 Stopps an Schnellladesäulen gemacht und dabei einmal bei EWE und einmal bei Eon angehalten. Die Pause betrug dabei immer um die 55 Minuten. Der Citigo ist ja nicht der Schnellste mit seinen „offizellen“ 50kW Ladeleistung. In der Praxis waren es im Schnitt eher 31 – 21kW an der Schnellladesäule. Die Längste Strecke am Stück waren dann übrigens auch 227km am Stück gestartet bei 100% Batterielevel.

Am Urlaubsziel in Eckernförde gab es zwar keinen Schnellader dafür waren die AC Lademöglichkeiten reichhaltig vorhaben. Sogar in Fußreichweite zur Unterkunft gab es zwei Ladepunkte die ich mit meiner Ladekarte von EnBW nutzen konnte. Das Parken ist im Stadtgebiet innerhalb der Höchstparkdauer mit Parkscheibe frei, an den Ladesäulen natürlich nur während des Ladevorgangs.

Als Spontane Idee sind wir auch für 2 Tage weiter nach Dänemark in die LEGO Stadt Billund gefahren um uns dort das LEGO House und LEGOLAND anzusehen. Hier hatte ich vorher geschaut wie die Lademöglichkeiten vor Ort aussehen. so waren im LEGO House Parkhaus 8 Lademöglichkeiten vorhanden wo wir den kleinen Flitzer während unseres Aufenthalts von ca. 7% wieder voll aufgeladen haben. Für den Citigo hätte die Strecke aber auch nicht viel Länger sein dürfen um ohne Ladestopp durchzukommen. Viel Spielraum wäre nicht mehr gewesen.

LEGO House Parkhaus mit neuem Model Y auf dem Nachbarplatz mit deutschem Nummernschild.

Nach diesem kleinen Ausflug ging es dann wieder nach Eckernförde ehe es dann Sonntags wieder Richtung Heimat ging.
Diesmal hatten wir das Auto nach ein paar kleinen Fahrten nicht mehr voll aufgeladen (80%), da wir einen kleinen Zwischenstop in Hamburg geplant hatten und mit etwas Glück sogar einen Ladeplatz in Elpphilharmonie Reichweite nutzen konnten.

Mit 14kWh mehr im Speicher ging es dann weiter auf die Strecke und zur 3. Schnellladesäule unseres Urlaubs. Dabei sei erwähnt das hier das Laden mit der App nicht möglich gewesen wäre, da die Säulen in einem Funkloch standen und dort kein Internetempfang war. Mit Ladekarte war das aber kein Problem und so war es gut das wir noch etwas Musik auf dem Handy lokal gespeichert hatten.

Neue Ladesäule im Funkloch in Buchholz (Aller)

Nachdem es dann noch an einen Eon Charger in Bad Salzuflen ging sind wir auf letzter Rille nach Hause gefahren. In Remscheid auf dem Berg mit 12km Restreichweite angekommen ging es dann nur noch bergab und wir sind mit 22km Restreichweite an der heimischen Garage wieder angekommen.

Die Auswertung

Die Fahrt mit dem Elektroflitzer ist noch etwas Aufwendiger wenn man denn so ein „analoges“ Auto hat wie unseren Citigo der eben noch keine Ladeplanung oder Plug & Charge unterstützt wie z.B. Tesla, wo es dem Nutzer maximal bequem gemacht wird. Es gehört schon ein bisschen mehr aufwand mit Apps dazu aber das kenn ich noch aus Zeiten mit dem Flüssiggasauto. Ladesäulen sind eben noch nicht so häufig und selbstverständlich vorhanden wie Tankstellen. Wir haben an 9 verschiedenen Ladesäulen (4 DC Schnelllader / 5 AC Wechselstromlader) geladen und das ohne Probleme. Weder bei der Authentifizierung mit den Karten noch mit dem Ladevorgang.
Das Laden im Ausland war da dann noch das spannendste Thema mit den größten Fragezeichen wo die Informationen aus der going electric Datenbank aktueller waren als die der Ladeanbieter Apps. Aber mit ein bisschen Mut war auch das am ende kein Problem und kostete bei EWE GO das selbe wie in Deutschland.

Insgesamt sind wir 1626km gefahren und haben dabei ca. 228kWh geladen. Anfangsladung daheim ist mit eingerechnet und es gab einmal bei der Unterkunft vor der Fahrt nach Billund ein wenig Schuko Strom (ca. 6kWh). Wir kommen somit auf Verbrauchskosten von großzügig aufgerundeten 100€ für die gesamte Strecke (6.15€/100km).
Der Verbrauch lag somit um die 14kWh auf 100km. Die Genauen Daten lassen sich im Spritmonitor nachvollziehen.

Zum Vergleich wäre der Octavia bei ca. 230€ Verbrauch gewesen (14,19€/100km), wäre dabei aber zumindest bei der Fahrtdauer sicherlich um einiges schneller gewesen.

Für ein Stadtauto hat sich der kleine Stromer aber wirklich gut geschlagen auf der Langstrecke.

Ich hoffe die nüchternen Daten erschlagen euch nicht zu sehr und deshalb gibt es am Ende noch ein Paar Bilder mit Beschreibung.

Lieben Gruß Euer Philipp

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